Pinker Glitzer auf Finanzprodukten

Im März ist wieder Frauenzeit.

Die Welt und soziale Medien feiern am internationalen Frauentag und Equal Pay Day die Errungenschaften der Frauen und fordern weiterhin Gleichstellung in allen Lebens- und Finanzbereichen.

Doch während alle über gleiche Bezahlung und bessere Karrierechancen reden, hat die Finanzbranche endlich begriffen was Frauen brauchen:

Pinke Finanzprodukte.

 

Ja, richtig gelesen: Finanzprodukte in Rosa, speziell für die Bedürfnisse der Frau. Denn wir selbst sind nicht in der Lage, unsere Finanzen zu managen, ohne glitzerndes Marketing und niedliche Designs.

 

Girokonten werden geschmückt mit Blumenmotiven und Kreditkarten mit zarten Pastellfarben. Es gibt Prämien in Form von Kosmetikgutscheinen. Und Bankfilialen versprechen Finanzberatung in "weiblich entspannter Atmosphäre“. Ob hier Yogakissen und Parfümkerzen gemeint sind, ist noch in Klärung.

 

Ab sofort erkennst du den auf frauenspezifische Bedürfnisse trainierten Bankberater an der rosaroten Brille auf seiner Nase.

Neben dem männerbevorzugten Kaffee wird ab sofort auch Prosecco für die Singlefrau und der Latte Macciato für Mütter in Elternzeit angeboten.

 

Und wenn schon Gleichberechtigung dann richtig. Also nach pinken Finanzprodukten folgen ….genau…  die blauen Finanzprodukte für Männer. Investmentfonds mit Duftnote "Aftershave" und Girokonto inkl. Prämie Rasierer mit Doppel-D-Schwingkopf.

 

Ironiemodus und pinke Glitzerkugel aus!

Konfetti-rosa-Finanzprodukte-mythos
 

Ich habe in meinem Bankenumfeld noch keine rosaroten Investmentfonds oder Konten mit Gutscheinen für Douglas und Zara im Produktangebot gefunden.

 

Finanzen in pink gibt es

Statt dessen sehe ich diese rosarote frauenspezifische Angebotswelt bei Finanzbloggerinnen und Finfluencerinnen, die ja immer so sehr auf die Banken und ihre Berater schimpfen.

Wenn ich mir die Anlageempfehlungen und Aufforderungen an deren weiblicher Leser- und Followergemeinde anschaue, “noch heute mit einer Kleinstanlage” zu starten, dann graust es mir.

Da wird lustig alles und JEDE über einen Kamm geschoren, was die Simplifizierung von Geldanlage so hergibt.

 

Jeder Frau wird immer und überall in den Frau-bloggt-für-Frau-und-Finanzen als harmlose „Einstiegsdroge“ der MSCI-World-ETF- Sparplan mit kleinsten Beträgen angedient. Gleich danach kommt der Hinweis auf das 6-Konten-Modell oder alternativ das Bargeld-in-6-beschriftete-Umschläge-Modell als die Allzweckwaffe und passt für jede zur Ausgabensteuerung.

Sorry Lady aber mehr pinke Stereotype des eigenen Geschlechts geht ja wohl nicht.

Individualität Fehlanzeige!

Ziele und Warum der Geldanlage - interessiert nicht!

Risikobetrachtung - nee der Blog ist ja nur ein Ideenschaufenster.

Altersvorsorge mit dem Aktiensparplan - die Keule „Altersarmut“ schwingt sich gut.

 

Und das goldglitzernde Sahnehäubchen der Empfehlung lautet gerne „bei mir musst du keine Provision bezahlen“, wenn der gezeigte (wenn auch nicht pinkfarbene 🤪)  Link zum „gleich hier Depot eröffnen“ auffordert. Nee ist ja nur ein Affiliate-Link, der sofort bei Klick die Kasse der Empfehlungsgeberin klingeln lässt.

 

Provokante Frage zum Abschluss …

Willst du wirklich einfach so den Empfehlungen von Bloggerinnen oder Finfluencerinnen folgen, die aus dem Lesen vieler Bücher über Finanzen & Geld & Mindset & Affirmation und eigenen schlechten Erfahrungen ihre Kenntnisse und Entscheidungen für sich getroffen haben.

Ja genau FÜR SICH - und das mögen für sie selbst die richtigen Entscheidungen sein. Weil sie sich selbst kennen, ihre Lebensziele, ihre Erfahrungen und vielleicht auch ihr Warum für die Geldanlage. Vielleicht haben sich diese Finfluencer auch mit ihrer finanziellen Prägung auseinandergesetzt und ihrem Risikoappetit.

 

Hast du das auch schon getan?

Dich mit deinen Finanzen auseinandergesetzt und deine Möglichkeiten und dein Warum entdeckt?

Oder machst du das, was deine Eltern gemacht haben? Geld sicher auf dem Festgeldkonto rumdümpeln lassen, weil gibt ja wieder Zinsen.

 

Ja Eltern und ihre Handlungsweisen geben nicht nur Orientierung. Sie sind unsere Prägung seit Geburt und davor. Unsere Großeltern verstärken unsere Prägung, denn sie haben schließlich unsere Eltern geprägt durch Erziehung und jetzt unterstützen sie die Erziehung unserer Eltern durch das Erzählen von Familiengeschichte.

Du fühlst dich zugehörig und aufgehoben. Du weißt wo dein Platz im Leben und in deiner Familie ist.

 

Was hat das mit pinken Finanzprodukten zu tun?

Deine Familie prägt dich auch finanziell. In welchem Rahmen du dich bewegst, welche Entscheidungen du für Investments und welche Risiken du eingehst, das alles bestimmen deine Vorfahren mit.

Klingt spooky? Aber nicht pinky.

 

Entspann dich und beantworte die Fragen:

rosa-Schreibtisch-Blumen-Finanzen-Frauen

Welches Familienmitglied würdest du in Geldangelegenheiten um Rat fragen?

Was zeichnet diese Person aus, das sie dein Vertrauen genießt?

Welche Erfahrungen in Gelddingen hat dieses Familienmitglied?

Wie wird in deiner Familie über Geld und Geldanlage geredet oder geschwiegen?

 

Die Antworten auf diese Fragen sind hochgradig individuell und es gibt dafür keine Blaupause. Aber sie geben dir einen Erkenntnisimpuls, wie du tickst in Geldangelegenheiten. Und der Impuls ist bestimmt nicht pink.

 

Gerade Frauen wird in Finanzdingen weniger zugetraut als Männern. Dabei sind Frauen seit Jahrhunderten die heimlichen Finanzmanagerinnen ihrer Familie.

 

Der Begriff Hausfrau ist ein hochwertiger Begriff, denn sie ist die Frau im Haus und hat das Sagen insbesondere über einen zentralen Ort - die Küche und damit die Versorgung aller in der Familie. Die Hauswirtschaft war früher ein elementar wichtiger Teil über das Ansehen eines Hauses und eines Mannes. Eine Frau, die gut gewirtschaftet hat, mehrte das Ansehen der Familie und das Vermögen der Familie.

 

Meine Uroma stammt aus einer Großgrundbesitzerfamilie und hat Hauswirtschaft gelernt und einige Jahre ihre Mutter bei der hauswirtschaftlichen Führung des Gutes unterstützt, bevor sie geheiratet hat.

Wir reden hier über die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts.

Ihre Power und ihre Stärke vielleicht auch Eigensinnigkeit hat sie in der mütterlichen Linie meiner Familie weitergegeben auch an mich. Das musste ich mir jedenfalls von meiner Mutter öfters anhören.

 

Auch an dich haben deine Vorfahren Kraft und Stärke weitergegeben. Transgenerationale Power nenne ich das. Diese Power kannst du anzapfen, indem du in deine Familiengeschichte eintauchst.

 

Lass dich von deinen Ahnen inspirieren und stärken.

Denn in dir steckt unbewusstes Wissen deiner Vorgenerationen, die viel erlebt und überlebt haben.

Und dann brauchst du auch keine pinken Finanzprodukte sondern entscheidest mit Klarheit und Kraft aus dir heraus.

 

Was kann dein erster Schritt dahin sein?

Male mit mir dein Familienbild. Ein Genogramm visualisiert die offenen und versteckten Verbindungen und Fallstricke in deiner Familie und zu deinem Thema. Online oder vor Ort hier in Hamburg begleite ich dich auf deiner Entdeckungsreise zu deiner Kraftquelle, die in deiner Familiengeschichte liegt.

Und das funktioniert weit über das Thema Finanzen hinaus auch zu vielen anderen Themen.


Neugierig, dann nimm Kontakt auf. Erst zu mir und dann mit mir zum Wissen deiner Familie.

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